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Fettbrand bei Friteusen: Was tun?

feuerloescherWas tun, wenn die Friteuse plötzlich in Flammen steht? Angesichts der brenzligen Situation bleibt es schwer, die Ruhe zu bewahren. Doch das ist wichtig, damit Sie nicht falsch handeln. Und gerade bei der Bekämpfung eines Fettbrandes können Fehler fatale Folgen haben. Auf keinen Fall sollten Sie das brennende Fett bzw. die brennende Friteuse mit Wasser oder einer Löschdecke versuchen zu löschen bzw. die Flammen zu ersticken. Doch warum nicht? Und wie kommt es überhaupt zu einem Fettbrand in der Friteuse? Welche sind die richtigen Maßnahmen, um einen Fettbrand zu löschen? In unserem Ratgeber werden wie Sie mit allen wichtigen Informationen zu diesem Thema versorgen, damit Sie für den Fall der Fälle gewappnet sind.

Die Fettbrand-Gefahr beim Frittieren nie unterschätzen

feuerImmer wenn mit heißen Fetten und Ölen gearbeitet bzw. gekocht wird, besteht nicht nur das Risiko von Verbrennungen, sondern es kann auch ganz schnell zu einem Fettbrand kommen. Und einen Fettbrand sollten Sie niemals unterschätzen, da dieser weitreichende Auswirkungen haben kann und nicht zuletzt zu einer echten Lebensgefahr werden kann. Ganz abgesehen von der Gefahr, dass aus einem kleinen Feuer in der Friteuse schnell ein Großbrand entstehen kann.

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Friteuse: Wie entsteht ein Fettbrand?

Beim Frittieren wird das Fett / Öl erhitzt und zum Sieden gebracht. Wird die Wärmezufuhr dann nicht verringert, wird das Fett überhitzt, was sich durch ein Rauchen bemerkbar macht. Dabei entstehen feinste Partikel, die eine sehr große Oberfläche haben und deswegen leicht mit dem umgebenden Sauerstoff reagieren können. Am Ende dieser Reaktion kann sich das Dampf-Luftgemisch von alleine entzünden. Vor allem wenn das Fett in der Friteuse schon sehr alt ist, steigt das Risiko eines Fettbrandes. Daher sollte in der Gastronomie das Friteusenfett auch nach 20 Betriebsstunden ausgetauscht werden. Das hat aber natürlich auch mit geschmacklichen Aspekten zu tun, da Frittiertes aus frischen Fett besser schmeckt.

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Damit das Fett in der Friteuse aber gar nicht erst überhitzen kann, ist die automatische Temperaturregelung so ziemlich die wichtigste Schutzmaßnahme. Dennoch ist man niemals ganz vor der Entstehung eines Fettbrandes gefeit, da technische Defekte oder eine falsche Handhabe zu einem Brand führen können.

Tipp! Doch Fettbrände können nicht nur Gefäßen entstehen, wo sich heißes Fett befindet bzw. dieses erhitzt wird. Auch die Fettfilter sowie Dunstabzugshauben sind eine Gefahrenquelle, da sich hier auf einer relativ großen Oberfläche feinste Fettpartikel niederschlagen. Und diese können sich dann wiederum durch den Sauerstoff selbst entzünden.

Fett/ Öl Flammtemperatur in °C
Sonnenblumenöl 316
Rapsöl 317
Sojaöl 317
Maiskeimöl 339
Kokosfett 288

Fettbrand: Nicht mit Wasser oder Löschdecken bekämpfen

Beginnt das Fett an zu brennen, entstehen enorm heiße Temperaturen. Diese können problemlos über 1000 Grad liegen. Geistesgegenwärtig versuchen die meisten in solch einem Fall den Fettbrand mit Wasser zu löschen. Ein riesiger Fehler, der genau das Gegenteil hervorruft und die ganze Sache noch schlimmer macht. Doch warum ist Wasser zum Fettbrand löschen das falsche Mittel?

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  • Wasser ist schwerer als Fett und Öl („Fett schwimmt oben“) und sinkt somit an den Boden, direkt zum überhitzten Fett. Das Wasser erhitzt sich schnell und hat jetzt eine Temperatur von mehreren hundert bis über 1000 Grad. Die Folge ist, dass zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers kommt, die fast an eine Explosion erinnert. Um diese Reaktion hervorzurufen, reicht es schon aus, wenn Sie Wasser auf über 100 Grad heißes Frittierfett gießen (die Fetttemperatur beim Frittieren liegt bei ca. 180 Grad).
  • Bei der Verdampfung des Wasser vergrößert sich das Volumen um das 1700-fache. Das bedeutet – zur besseren Vorstellung – das aus 1 Liter Wasser 1.700 Liter Wasserdampf entstehen.
  • Dieser Dampf will mit aller Macht aus der Friteuse entweichen, was er auch tut. Die aus dem Behälter hervorschießende Mischung aus Wasserdampf und kleinen Fettteilchen entzündet sich und es bildet sich ein enorm großer Feuerball. Solch ein Inferno kann nicht nur schwerste Verbrennungen verursachen, sondern zugleich droht eine Ausbreitung des Brandes im gesamten Arbeitsbereich bzw. der Küche.
  • Daher unbedingt merken: Ein Fettbrand, rauchendes oder heißes Fett darf niemals mit Wasser gelöscht werden.
  • Oftmals ist zu lesen, dass man einen Fettbrand mit einer Löschdecke bekämpfen soll. Aber auch das sollten Sie dringend unterlassen. Denn die Decke kann in das heiße Fett geraten und es aufsaugen. Der Brand kann sowohl durch die Löschdecke durchschlagen, oder Sie verteilen das brennende Fett beim Herausziehen im gesamten Raum. Schon lässt sich der Großbrand kaum noch aufhalten.

Vor- und Nachteile der Tipps zum Löschen eines Fettbrands

  • geringeres Verletzungsrisiko
  • der Deckel sollte immer in Griffreichweite sein
  • Fettbrandlöscher sind günstig erhältlich
  • Steckdose muss erreichbar sein

Friteusen Fettbrand: So handeln Sie richtig

Nachdem wir Ihnen aufgezeigt haben, wie Sie einem Fettbrand nicht begegnen sollten, wollen wir Ihnen natürlich nun die richtigen Maßnahmen vorstellen, mit denen Sie das brennende Fett in der Friteuse effektiv bekämpfen und löschen können.

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  • Hat sich ein Fettbrand in der Friteuse gebildet, ist die erste Maßnahme, das Gefäß mit einem passenden Deckel abzudecken. In diesem Fall sollte Sie also den Friteusendeckel schließen oder alternativ einen anderen nicht brennbaren Deckel zum Abdecken benutzen. Dadurch unterbinden Sie die Sauerstoffzufuhr und das Feuer wird erstickt.
  • Anschließend müssen Sie die Wärmequelle ausschalten (Stecker ziehen), damit sich das überhitzte Fett / Öl abkühlen kann. Zugleich besteht auch keine Gefahr mehr, dass sich das Fett erneut selbst entzünden kann.
  • Wichtig: Den Deckel erst dann wieder öffnen, wenn das Fett bzw. die Friteuse vollständig abgekühlt ist. Auf keinen Fall den Deckel zu schnell wieder öffnen. Auch wenn das offene Feuer erstickt ist, kann es sich durch die erneute Sauerstoffzufuhr wieder entzünden.
  • Lässt sich der Fettbrand durch das Abdecken nicht sofort löschen und hat sich über die Friteuse ausgebreitet (oder brennt beispielsweise die Abzugshaube), dann ist ein Fettbrandlöscher das beste Mittel. Diese speziellen Feuerlöscher sind in der Gastronomie vorgeschrieben, sollten aber auch im privaten Haushalt nicht fehlen.
  • Fettbrandlöscher: Diese sind mittlerweile mit dem Symbol „F“ gekennzeichnet, während ältere Modelle noch mit der Aufschrift „Geeignet zum Löschen von brennende, Speiseöl oder -fett“ versehen sind. Solche Feuerlöscher sind ausdrücklich zur Bekämpfung von Fettbränden zugelassen.
  • Das spezielle Löschmittel im Fettbrand-Feuerlöscher ist vollkommen frei von Wasser und bildet über dem Fett oder Öl eine seifige Sperrschicht, wenn man es aufsprüht. Auf diese Weise wird dem brennenden Fett der Sauerstoff entzogen. Darüber hinaus hat das Löschmittel noch eine kühlende Wirkung, so dass die brennende Flüssigkeit unter die Temperatur der Selbstentzündung temperiert wird. Ein erneutes Auftreten des Brandes wird verhindert.
  • Kommt es zu Problemen bei der Brandbekämpfung oder müssen Sie sich in Gefahr begeben, ist sofort die Feuerwehr (Notruf 112) zu verständigen.

Auch wenn das Kochen mit einer Friteuse nie ganz gefahrlos ist, braucht man aber keine Angst zu haben. Werden alle Sicherheitsregeln beachtet, dann ist das Frittieren genauso sicher wie Braten und Kochen am Herd.

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Kommentare und Erfahrungen

  1. Franz, Kerstin am 19. Juli 2018

    Ich habe die anderen Kommentare jetzt nicht gelesen, aber spontan fällt mir auf, dass zuerst lang und breit erklärt wird, wie man es NICHT macht (einen Fettbrand löschen). Richtiger wäre, das korrekte Verhalten als Erstes zu erklären und dann, wie es falsch und gefährlich ist. In dieser Reihenfolge brennt es sich auch ins Gehirn. MfG

    Antworten
    • Miguel Andujar am 11. Februar 2019

      Ich halte die Reihenfolge schon für sehr wichtig. Denn der erste Instinkt bei einem unkontrolliertem Feuer ist: Wasser!

      Und Wasser ist – wie das Video einleuchtend zeigt – eine der schlechtesten Lösungen. Selbst das Feuer weiterbrennen zu lassen hat nicht so drastische Folgen wie Wasser in das Öl zu geben.

      Es sollte sich also schon als erstes ins Gehirn einbrennen, KEINESFALLS Wasser zu verwenden, und dann sich in Ruhe Gedanken über andere Löschmethoden zu machen.

      Antworten

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